SZ Leserbrief

Waidmännern muss auf die Finger geklopft werden.

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 (19. November) und Leserbriefen.

Auf Ihrem Bild mit den hübsch aufgereihten Wildkadavern vermisse ich die waidmännisch sauber abgeschossenen Hunde und Katzen. Ein Magazin nannte die schier unglaubliche Zahl von 40 000 getöteten Hunden  und sage und schreibe 400 000 von Jägern getöteten  KatzenHaustiere! Familienangehörige!

Zwei der 40 000 abgeschossenen Hunde gehörten mir. Zwei wertvolle  Schäferhunde bezahlten im Spätsommer ihre Jagd auf einen Hasen mit dem Leben. Nach erfolgreich abgeschlossener Tötung wurden die beiden im Wald kurzerhand  verbuddelt. Eine Benachrichtigung an die Polizei oder gar an uns erfolgte nicht, obwohl unsere Telefonnummer an den Halsbändern befestigt war.

Zur Rede gestellt, rühmte sich der Meisterschütze gar, das habe ihm “richtig Spaß” gemacht. Und die jägerliche Vereinigung deckt den Mantel des Schweigens über die Affäre.

Da stellt sich doch die Frage: Wer überprüft eigentlich die charakterliche Eignung derjenigen, die ein Gewehr in der Hand, eine behördlich ausgestellte Lizens zum Töten in der Tasche und jede Menge gesetzlich verbriefter Freiheiten im Rücken haben?

Genügt es wirklich, zum Abschluss einige Fragen richtig zu beantworten, um damit das Recht über Leben und Tod zu erhalten? Oft ist doch der Hegeauftrag nicht mehr als ein willkommener Vorwand, Leben zu beenden - und wenn es nur das von Haustieren ist! Und was für ein erhebendes Gefühl, mit der Knarre  in der Hand Reitern oder Spaziergängern gegenüber - mit oder ohne Hund - die Autoritätsperson heraushängen zu lassen! Da hat man doch gleich ein ganz anderes Gewicht!

Der Gesetzgeber sollte dieser ehrenwerten Gesellschaft einmal auf die Finger klopfen. Zumindest aber müssten die wackeren Waidmänner dazu verpflichtet werden, den Abschuss eines vierbeinigen Familienangehörigen zu melden.

Mal sehen, ob es genauso spaßig ist, den Besitzern dabei in die Augen zu schauen, wie es der lustvolle Abschuss aus sicherer Entfernung ist.

HANNELORE SCHREINER, Saarlouis (SZ vom 14. Januar 2002)

 

Leserbrief vom 23.11.2002

Lasst doch die Jäger die Füchse schießen. Die Waidmänner zahlen doch schließlich auch Unsummen an Pacht.

Welch ein Frust, wenn man dann noch nicht einmal das Recht haben soll auf alles zu ballern, was sich im Wald bewegt!

HANNELORE SCHREINER, Saarlouis (SZ vom 23.11.2002)

 

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